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19. September 2020 Gesichter aus Bielefeld schwarz-weiß - mal unbekannt, mal bekannt und mal fast prominent. Tobias Nehls
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Stadtwerke Bielefeld und Netzgesellschaft Gütersloh seit Juli in Krisenregion im EinsatzAls Mitte Juli die Flutkatastrophe große Teile des Westens Nordrhein-Westfalens und Teile in Rheinland-Pfalz zerstörte, zögerte man in Ostwestfalen keine Sekunde. Seit Juli unterstützen die Stadtwerke Bielefeld und die Netzgesellschaft Gütersloh die Menschen und die Versorgungsunternehmen in den betroffenen Regionen. Erst in der vergangenen Woche ist ein Arbeitsteam der Stadtwerke aus dem Flutgebiet zurückgekehrt. Am Montag, 8. November, brechen erneut Mitarbeiter in Richtung Ahrtal auf. „Uns war es wichtig, nach der Unwetterkatastrophe schnell und unkompliziert zu helfen. Zum einen, um die Menschen vor Ort zu unterstützen und zum anderen, um beim Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur der Versorgungsunternehmen vor Ort zu helfen“, erklärt Dr. Nils Neusel-Lange. Der Geschäftsführer der Bielefelder Netz GmbH war im Juli selbst mit einem Team der Stadtwerke Bielefeld ins Katastrophengebiet gereist. Zusammen mit den Kollegen brachte Neusel-Lange 24 Bautrocknungsgeräte nach Erftstadt. Weit weg vom Normalzustand Zwar schreitet der Wiederaufbau in den betroffenen Regionen voran, vom Alltag und einem Normalzustand ist man dennoch weit entfernt. „Die Bedingungen sind weiterhin die eines Krisengebietes. Die Gasversorgung ist noch nicht flächendeckend wiederhergestellt. Die Menschen heizen aktuell vielerorts mit elektrischen Heizlüftern, die das Stromnetz stark belasten. Deshalb kommt es immer wieder zu Versorgungsausfällen durch Überlastung“, erläutert Stefan Junghänel, Leiter Netzbetrieb Strom bei den Stadtwerken Bielefeld und Koordinator für die aktuellen Einsätze im Flutgebiet. Pragmatische Hilfe ist weiterhin gefragt „Pragmatisch, gezielt und koordiniert zu helfen, darum ging und geht es uns“, betont Bernd Kerner, Geschäftsführer der Netzgesellschaft Gütersloh. „Deshalb sind wir auch sofort mit allen betroffenen Versorgungsunternehmen in Kontakt getreten und haben ihnen unsere Unterstützung angeboten. Die Resonanz auf unser Hilfsangebot war überaus positiv“. Da beide Häuser in Ostwestfalen in vielen Themen zusammenarbeiten, lag es auf der Hand, diese Erfahrungen auch für einen gemeinsamen Einsatz in den Hochwassergebieten von Anfang an abzustimmen und diesen zu koordinieren. „Es bleibt uns ein Anliegen, den betroffenen Menschen sowie den lokalen Energieversorgern zur Seite zu stehen und ihnen beim Wiederaufbau der Infrastruktur zu helfen. Wir betrachten dies als Ausdruck unserer gesellschaftlichen Verantwortung und werden deshalb auch zukünftig qualifizierte Freiwillige zur fachlichen Unterstützung unserer Branchenkollegen entsenden“, erläutert Bernd Kerner abschließend. Die Helfer aus Ostwestfalen lieferten aber nicht nur Geräte wie Bautrockner und ein 500-kVA-Netzersatzaggregat, sondern halfen und helfen auch tatkräftig beim Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur mit. Gasnetz-Monteure der Netzgesellschaft Gütersloh und der Stadtwerke Bielefeld unterstützten etwa im September und Oktober die e-regio GmbH & Co. KG in Euskirchen, um die Gas-Versorgung wiederherzustellen. Aktuell sind Elektrofachkräfte der Netzbetreiber aus Ostwestfalen für die Ahrtalwerke im Einsatz. Sie prüfen und dokumentieren beschädigte Strom-Hausanschlüsse, damit diese wieder in Stand gesetzt und in Betrieb genommen werden können. Ziel ist es, den betroffenen Menschen so schnell wie möglich wieder ein normales Leben zu ermöglichen. Die Arbeitsbedingungen sind dabei alles andere als einfach. Die Oberflächen der überfluteten Kellerräume sind mittlerweile zum großen Teil mit Schimmel kontaminiert, so dass sich die Mitarbeiter vor Ort mit FFP3-Masken schützen müssen. Zudem erschwert die noch nicht wieder komplett hergestellte, gesamte Infrastruktur die Arbeiten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Arbeitsorganisation aufgrund der unübersichtlichen Lage in den verwüsteten Gebieten läuft die Koordination mittlerweile gut. „Auch um die Mitarbeiter wird sich vor Ort sehr gut gekümmert. Die Ahrtalwerke bringen unsere Kollegen in Hotels unter und versorgen sie bestens“, betont Stefan Junghänel. Im ständigen Austausch Bis mindestens Ende November sind weitere Einsätze in der von der Flut betroffenen Regionen Ahrtal und Euskirchen geplant. Für mögliche weitere Unterstützung stehen die Stadtwerke Bielefeld und die Netzgesellschaft Gütersloh zudem im Austausch mit den Kommunen und den Versorgern vor Ort. „Gerade die Koordination von Hilfsangeboten war zu Beginn eine große Herausforderung. Wir haben dafür verschiedene Onlineplattformen aber auch persönliche Kontakte in die Flutgebiete genutzt, um schnell reagieren zu können. Hilfsangebote und Hilfsbedarf zusammenzubringen, funktioniert mittlerweile aber zum Glück sehr gut“, betonen Nils Neusel-Lange und Bernd Kerner. Die Mitarbeiter der Stadtwerke Bielefeld und der Netzgesellschaft Gütersloh, die bereits im Flutgebiet im Einsatz waren. Ihnen dankten Dr. Nils Neusel-Lange (8. von links), Geschäftsführer Bielefelder Netz GmbH und Bernd Kerner (9. von links), Geschäftsführer Netzgesellschaft Gütersloh. Fotos: Sebastian Bauer/Stadtwerke Bielefeld