18. April 2018 / Lokalnachrichten aus Bielefeld

Wohnungsmarktbarometer 2018

Der Markt bleibt sehr angespannt

Wohnungsmarktbarometer 2018

Das Wohnungsmarktbarometer 2018 zeigt die aktuelle Einschätzung des Bielefelder Marktes aus Sicht der Fachöffentlichkeit. 

Für die 18. Ausgabe des Wohnungsmarktbarometers der Stadt Bielefeld wurden im Frühjahr 2018 über 100 Akteure, die am Bielefelder Wohnungsmarkt aktiv sind, per E-Mail befragt. Als klarer Trend zeichnet sich weiterhin eine hohe Marktanspannung bei günstigen Wohnungen ab. 

Abbildung: Einschätzung der Bielefelder Marktlage 2009 bis 2018 und Prognose bis 2021

Die hohe Marktanspannung der letzten zwei Jahre setzt sich auch 2018 am Bielefelder Wohnungsmarkt fort. Bei preisgünstigen oder öffentlich geförderten Mietwohnungen gibt es damit das dritte Jahr in Folge nur ein sehr geringes Angebot. Gegenüber 2017 werden annähernd alle Marktsegmente angespannter beurteilt. 
Auch für die kommenden drei Jahre sehen die befragten Experten quasi keine Entspannungstendenzen aus der heutigen Sicht. 
Das mittlere Mietpreissegment (5,50 €/m² bis 8,50 €/m²) wird 2018 deutlich angespannter beurteilt und auch die Prognose bis 2020 bleibt auf dem gleichen Anspannungsniveau. 
Die Marktanspannung bei Eigenheimen hält 2018 ebenfalls weiter an. Selbst bei Eigentumswohnungen wird aktuell wieder die relativ hohe Anspannung des Jahres 2016 erreicht und fast unverändert auch in der Prognose bis 2020 so gesehen.
Nur das obere Mietpreissegment wird überwiegend ausgewogen eingeschätzt und mit einem leichten Trend nach oben für die nächsten Jahre prognostiziert. 

Leerstände und Fluktuation
Abbildung: Leerstände und Fluktuation bei Wohnungsunternehmen

Die in Bielefeld am Markt aktiven Wohnungsunternehmen und Wohnungsbaugenossenschaften wurden auch 2018 zu ihren Wohnungsbeständen, Leerständen und zur Fluktuation befragt. 
Das Ergebnis bestätigt die Anspannung am Mietwohnungsmarkt sehr deutlich:
Die durchschnittliche Fluktuation bei den befragten Unternehmen ist auf 7,0 Prozent gesunken. Im öffentlich geförderten Wohnungsbestand liegt der Wert nur noch bei 4,7 Prozent. 
Außerdem bleibt die Leerstandsquote für den ausgewerteten Wohnungsbestand der Unternehmen mit nur 0,1 Prozent weiterhin extrem niedrig. 
Der Wohnungsbestand der Unternehmen und Genossenschaften, die sich beteiligt haben, beläuft sich auf rund 27.500 Wohneinheiten (WE). Für etwa 7.700 dieser Wohnungen bestehen öffentliche Bindungen. Cirka 8.800 WE sind energetisch saniert. Barrierefrei ausgestattet sind etwa 2.000 WE, dazu gibt es rund 1.200 barrierearme WE. 

Wohnraumbedarf im unteren Preissegment
Zur Bewältigung des zusätzlichen Wohnraumbedarfs geben zwei Drittel der Befragten an, dass vorhandene Wohnbauflächenpotentiale konsequenter genutzt werden sollten. Je 61 Prozent wünschen sich schnellere B-Plan-Verfahren und die Beschleunigung des Baugenehmigungsverfahrens. 56 Prozent setzen auf mehr Bauland, um schnell Wohnraum im unteren Preissegment zu schaffen. Für 64 Prozent der Befragten sind die Mieten von 5,55 €/m² in der aktuellen Wohnungsbauförderung für Bielefeld nicht ausreichend, um eine Rendite zu erwirtschaften. Die meisten Befragten sehen das größte Potential zur Realisierung in Wohnobjekten mit einem Mix aus öffentlich geförderten und frei finanzierten Miet- bzw. Eigentumswohnungen.

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