4. November 2021 / Allgemeines

Stadtwerke Bielefeld ändern Gaspreis für 2022

Strom- und Wasserpreise bleiben stabil

Von den massiven Energiepreisanstiegen sind auch die Stadtwerke Bielefeld mit ihren Kundinnen und Kunden betroffen. Zum 1. Januar 2022 müssen die Gaspreise für Haushalte und kleinere Gewerbe angehoben werden. Dagegen müssen die Strompreise dank gesunkener Umlagen nicht angepasst werden. Auch der Wasserpreis bleibt stabil und wurde damit seit Januar 2016 nicht mehr angehoben.
Die Tarife haben wieder für das ganze Jahr 2022 Gültigkeit.

Gaspreis steigt um rund 16 Prozent
„Wir erleben gerade eine historisch außergewöhnliche Krise auf dem weltweiten Gasmarkt“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Rainer Müller. „Seit Anfang des Jahres hat sich der Preis für Erdgaslieferungen in 2022 an der Börse mehr als verdreifacht. Das hat es vorher so noch nicht gegeben. Und das wird sich natürlich auch auf unsere Erdgaspreise auswirken. Allerdings ist es uns gelungen, die Mehrbelastung für unsere Kundinnen und Kunden durch eine langfristig orientierte und risikoarme Beschaffungsstrategie zu minimieren. Ein großer Teil der Energiemengen für 2022 wurde von uns schon vor dem massiven Preisanstieg an den Großhandelsmärkten eingekauft.“ Trotzdem sind die Kosten der Beschaffung auch für die Stadtwerke Bielefeld gestiegen. Hinzu kommt, dass die Umlage für CO2, nach dem Bundesemissionshandelsgesetz (BEHG), die Erdgaspreise bundesweit und somit auch in Bielefeld in die Höhe treibt.

Das alles bedeutet, dass der Gas-Arbeitspreis bei den Stadtwerken Bielefeld zum Jahreswechsel um 0,91 Cent pro Kilowattstunde steigt, der jährlich zu zahlende Grundpreis verändert sich nicht. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem Durchschnittsverbrauch von 16.000 Kilowattstunden bedeutet das eine Preissteigerung von 16,1 Prozent oder monatliche Mehrkosten von rund 14,40 Euro (brutto).

Holger Mengedodt, als Geschäftsbereichsleiter Markt und Kunde einer der Energieexperten bei den Stadtwerken Bielefeld, erklärt die aktuelle Lage: „Ich kann mich an keine vergleichbare Situation in meiner bisherigen Berufslaufbahn erinnern. So starke Preisanstiege im Gasmarkt hat es seit Marktöffnung noch nicht gegeben. Gründe dafür sind der ungewöhnlich lange Winter und die weltweit gestiegene Nachfrage nach Erdgas im Zuge der konjunkturellen Erholung nach der Corona-Pandemie. Hinzu kommen unter anderem noch geringe Speicherstände in den deutschen Erdgasspeichern und reduzierte Flüssiggas-Lieferungen nach Europa. Angebot und Nachfrage lassen in dieser Extremsituation die Preise deutlich steigen. Und trotzdem sind wir im Vergleich mit anderen Anbietern in Bielefeld, auch unter Berücksichtigung der Preisanhebung, der aktuell günstigste Energielieferant für Privathaushalte. Selbst mit Wechselboni spart man aktuell in Bielefeld durch den Lieferantenwechsel kein Geld. Das war nicht immer so. Sonst sind wir meist im zweiten Jahr der günstigste Anbieter.“

Dass die aktuelle Energiekrise die Stadtwerke Bielefeld und ihre Kundinnen und Kunden vergleichsweise milde trifft, liegt, wie bereits erwähnt, an der Beschaffungsstrategie. So kauft das Unternehmen seine Strom- und Gasmengen immer langfristig über mindestens 3 Jahre in Tranchen ein. Das heißt, dass in jedem Quartal unterschiedliche Teilmengen über den Großhandelsmarkt je nach erwarteter Preisentwicklung beschafft werden und so das Risiko von unvorhersehbaren Preisentwicklungen reduziert wird. Geschäftsführer Rainer Müller vertraut auf die Expertise im Unternehmen: „Die Kolleginnen und Kollegen in der Beschaffung haben wirklich ein ausgeprägtes Marktverständnis, wodurch wir meist schon frühzeitig Entwicklungen erkennen und nutzen. Außerdem haben wir eine umfangreiche Auswahl an Vorlieferanten, wodurch jederzeit die entsprechenden Gas-Mengen, aber auch Strom-Mengen zur Verfügung stehen. Unsere Kundinnen und Kunden sind also in jedem Fall auf der sicheren Seite.“

Strompreis bleibt stabil
Auch die Strompreise an der Börse sind in diesem Jahr drastisch gestiegen. Vergleichbar mit der Entwicklung der Gaspreise haben sich die Strompreise für Lieferungen in 2022 im Verlauf des Jahres verdreifacht. Allerdings sinkt die EEG-Umlage ab Januar auf 3,723 Cent pro Kilowattstunde. Damit liegt die staatliche Umlage für Erneuerbare Energien auf dem niedrigsten Stand seit 10 Jahren.

Holger Mengedodt erklärt: „Der starke Rückgang der EEG-Umlage steht im unmittelbaren Zusammenhang mit den extrem hohen Großhandelspreisen. Durch die Umlage wird ja die Differenz zwischen der garantierten EEG-Einspeisevergütung und dem Großhandelspreis finanziert. Steigende Großhandelspreise senken also direkt die EEG-Umlage. Hinzu kommen seit 2021 staatliche Zuschüsse aus der Umlage des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG). Weil auch die Netzentgelte weitestgehend stabil bleiben, können wir die aktuell hohen Preise an der Strom-Börse ausgleichen, sodass wir die Kosten beim Strom für unsere Kundinnen und Kunden nicht verändern müssen. Angesichts der Gaspreis-Anpassung sind wir darüber sehr froh.“

Die Kundschaft wird in den kommenden Tagen informiert
Informationen zu den Preisveränderungen beim Gas sind ab sofort im Internet unter www.stadtwerke-bielefeld.de - auf den Seiten der jeweiligen Erdgastarife - zu finden.
Mitte November informieren die Stadtwerke Bielefeld außerdem per Brief alle von den Preisveränderungen betroffenen Kundinnen und Kunden.
Für Fragen zu den neuen Preisen stehen die Stadtwerke Bielefeld gerne zur Verfügung, entweder telefonisch unter der Rufnummer (0800) 100 7175, persönlich im Kundenzentrum an der Schildescher Straße 16 oder im Kundenzentrum Jahnplatz Nr. 5.

Neueste Artikel

Weitere Artikel derselben Kategorie