13. November 2020 / Allgemeines

Smart City: Stadtwerke bauen LoRaWAN-Netz auf

Testkunden gesucht: Wer möchte Zeit und Geld sparen?

Die Stadtwerke Bielefeld haben im Rahmen ihrer Smart-City-Aktivitäten ein sogenanntes LoRaWAN-Netz aufgebaut, um kleine Datenmengen bei möglichst niedrigem Energieverbrauch zu versenden. Das Netz kann von Privatpersonen und Firmen genutzt werden, die Daten werden auf Servern in Bielefeld gespeichert. Ob Energiedatenmanagement, Temperatur-, Bewegungs- oder Feuchtigkeitsmessung – es gibt viele praktische Anwendungen und Betriebsabläufe, die heute vielerorts noch manuell bearbeitet werden, jetzt aber digitalisiert werden können. Mit Sensoren, die in das LoRaWAN-Netz eingebunden sind, erfolgt die Messung und Auswertung nun digital. Der Nutzer spart damit Zeit und Geld.

Testkunden gesucht
Die Stadtwerke suchen weitere Bielefelder Unternehmen, die Interesse an einem gemeinsamen Pilotprojekt haben. Außerdem möchten die Stadtwerke mit 20 Privatkunden eine Testung eines Feuchtigkeitssensors im Keller durchführen. Kosten entstehen den Kunden dabei nicht.

So funktioniert es
Die Sensoren schicken Messwerte an sogenannte Gateways (Empfängermodule). Diese Geräte leiten ihre Informationen auf eine LoRaWAN-Datenplattform innerhalb der geschützten Umgebung der IT der Stadtwerke Bielefeld. Von hier aus erhalten die Kunden, je nach Bedarf, Zugang zu den gewünschten Daten.

Für das Netz sollen bis 2021 insgesamt 42 Gateways verbaut werden. Bis heute wurden 25 davon installiert und das Netz ist schon flächendeckend für Außenanwendungen verfügbar. Der Energieversorger investiert rund 100.000 Euro in das LoRaWAN-Netz.

Überwachung des Stromnetzes
Die Stadtwerke nutzen das Netz bereits selbst und haben schon Erfahrungen im Bereich Überwachung, Alarmierung und Instandhaltung ihrer Infrastruktur gesammelt. So werden zum Beispiel die Energieflüsse in Netzstationen des Stromnetzes überwacht. Durch regenerative Energieerzeuger fließt der Strom nicht mehr nur in eine Richtung, sondern wird auch ins Netz zurück gespeist. Das kann zu Schwankungen führen, die durch das Funknetz sofort gemeldet werden können. Auch bei Stromausfällen hilft das LoRaWAN-Netz, um schnell den Fehler zu finden.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
Die technischen Möglichkeiten sind auch für andere Unternehmen interessant. Immobilienbesitzer können zum Beispiel die Überwachung der Rauchmelder digitalisieren und müssen nicht jeden Melder einzeln überprüfen. Zählerstände können übertragen werden, die bisher der Hausmeister ablesen musste. Sogar die Temperatur von Kühlschränken kann fernüberwacht werden. Aktuell arbeiten die Stadtwerke zusammen mit dem Umweltamt an einer Lösung, um Pegelstände von Flüssen digital zu übermitteln.

Sebastian Löbbert, Projektleiter bei den Stadtwerken, sieht in dem Netz das Fundament für viele Digitalisierungsprozesse: „Das LoRaWAN-Netz ist die Basis. Viele Abläufe, die bisher manuell abliefen, können ohne großen Aufwand digitalisiert werden. Das ist ein sehr spannendes Zukunftsthema mit unzähligen Einsatzmöglichkeiten.“ Die Stadtwerke freuen sich über interessierte Unternehmen und Privatkunden. Wer Interesse und Rückfragen hat, kann sich an Sebastian Löbbert  per E-Mail melden sebastian.loebbert(at)stadtwerke-bielefeld.de oder telefonisch unter (0521) 51- 4191.

Dr. Nils Neusel-Lange (rechts) und Frederik Holz von den Stadtwerken zeigen eine innovative Monitoring-Lösung für das Niederspannungsnetz. Die intelligente Messleiste liefert Messdaten, die über LoRaWAN übertragen werden. Foto: Stadtwerke Bielefeld/Yvonne Liebold
 

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