29. Juli 2025 / Aus aller Welt

Sohn und Vater sterben bei Zusammenstoß von Zug und Auto

An einem Bahnübergang in Niedersachsen kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Zwei Menschen sterben. Mehr als 200 Zugreisende sind betroffen. Was ist bislang bekannt?

Zu dem Unfall mit dem Regionalexpress kam es an einem Bahnübergang.

Völlig demoliert steht das silberne Auto nach dem Zusammenstoß mit einem Regionalexpress auf den Schienen im niedersächsischen Bad Zwischenahn. Die beiden Menschen in dem Wagen, ein 12 Jahre alter Junge und sein 49 Jahre alter Vater, starben bei der Kollision, wie die Polizei mitteilte. Der Zug hatte das Auto an einem Bahnübergang erfasst und trotz Bremsung mehrere Hundert Meter vor sich hergeschoben. Warum es zu dem folgenschweren Zusammenstoß kam, ermittelt nun die Polizei. 

Im Zug waren rund 240 Menschen. Der Lokführer habe einen Schock erlitten, berichtete ein Polizeisprecher. Außerdem hatten sich zwei Menschen in dem Zug mit leichten Verletzungen gemeldet, wie die Polizei weiter mitteilte. Über den Unfall hatten zunächst die «Nordwest-Zeitung» und der Sender RTL berichtet.

Das Unglück geschah um die Mittagszeit an einem halbseitig beschrankten Bahnübergang. Der genaue Unfallhergang und die Position der Schranke - offen oder geschlossen - waren zunächst unklar. Bei einem halbseitig beschrankten Übergang kann eine geschlossene Schranke umfahren werden. 

Neben der Polizei waren Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Notfallseelsorge am Unfallort und kümmerten sich um die Menschen. In einem Feuerwehrhaus wurde Hilfe und Betreuung angeboten. 

Feuerwehr evakuiert Zug

Betroffen war nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) ein Regionalexpress, der auf einer Fahrt von Norddeich/Mole (Landkreis Aurich) nach Hannover war. «Die Strecke ist bis auf weiteres gesperrt», sagte eine Bahnsprecherin. Auch die Straße im Ortsteil Kayhauserfeld wurde für den Verkehr gesperrt. 

Am Abend teilte die Bahn auf der Plattform X mit, dass der betroffene Streckenabschnitt voraussichtlich noch den ganzen Dienstag bis zum Betriebsende gesperrt bleibe. Erst am Mittwoch sollte die Strecke von 4.00 Uhr an wieder durchgehend befahren werden. Wegen der Sperrung mussten nach Bahn-Angaben einzelne Fernverkehrszüge (IC) zwischen Norddeich/Emden und Hannover/Leipzig/Berlin über Rheine und Osnabrück umgeleitet werden.

«Im Zug waren ein paar Leichtverletzte, bedingt durch die Bremsung», sagte der stellvertretende Sprecher der Kreisfeuerwehr Ammerland, Jens Gerdes. Die Verletzten seien vom Rettungsdienst behandelt worden. 

Der Einsatzort sei für die insgesamt rund 100 Rettungskräfte über eine Nebenstraße gut erreichbar gewesen. «Wir haben erst versucht, eine Rettung durchzuführen», berichtete Gerdes. Für den Mann und den Jungen in dem Auto sei aber jede Hilfe zu spät gekommen. Sie starben am Unfallort. Die Feuerwehrleute hätten sich dann auf die Bergung sowie auf die Evakuierung des Zugs konzentriert. «Eineinhalb Stunden nach dem Unfall war der Zug komplett evakuiert.» 

Bahnstrecke gesperrt

«Das Feuerwehrhaus ist hier gleich nebenan», sagte Gerdes. Dort seien alle Reisenden gesammelt, mit Getränken versorgt und Daten erfasst worden. Die Bahn sollte den Weitertransport mit Bussen oder Taxen organisieren. 

Auf der Bahnstrecke wurde zwischen Bad Zwischenahn und Oldenburg ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Züge aus Richtung Norddeich endeten vorzeitig in Bad Zwischenahn. Züge aus Richtung Hannover kommend fuhren nur bis Oldenburg. Reisende sollten sich vorab über Fahrten informieren, teilte die Deutsche Bahn auf der Plattform X mit.

Neben einem Rettungshubschrauber war auch eine Drohnengruppe der Feuerwehr im Einsatz. So sollte der Unfall für die Polizei dokumentiert werden.


Bildnachweis: © Christian Butt/dpa
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