Hunderte Polizisten haben bei einer Razzia gegen Schleuser in zehn Bundesländern und Tschechien mehrere Tatverdächtige festgenommen. Die Tatverdächtigen sollen Frauen auch zur Prostitution gezwungen haben, wie das Bundesinnenministerium weiter mitteilte. Rund 800 Bundespolizisten waren den Angaben zufolge an den Durchsuchungen zahlreicher Wohnungen und Gebäude beteiligt. Ein Sprecher der Bundespolizei Sachsen-Anhalt sagte, die Tätergruppe habe vor allem Frauen aus Vietnam wohl mittels erschlichener Visa in die EU eingeschleust und in die Prostitution gezwungen. Sie sollen die Frauen in verschiedenen Wohnungen in Deutschland wechselnd untergebracht und ihnen ermöglicht haben, dort der Prostitution nachzugehen. Zuerst berichtete die «Mitteldeutsche Zeitung». Insgesamt seien 27 Wohnungen und Prostitutionsstätten in Deutschland durchsucht worden, fünf in Tschechien. In Deutschland standen demnach etwa Häuser in Chemnitz in Sachsen, in Halle in Sachsen-Anhalt, in Gera in Thüringen, in Dortmund in Nordrhein-Westfalen und in Kassel in Hessen im Visier der Ermittler. Die Einsätze seien weitgehend abgeschlossen und in Abstimmung mit Europol erfolgt, so der Polizeisprecher. Nach Angaben der Bundespolizei Halle wurden in Deutschland und Tschechien insgesamt fünf Menschen im Alter zwischen 28 und 70 Jahren festgenommen: zwei Deutsche, zwei Männer mit tschechischer Staatsangehörigkeit sowie eine Vietnamesin. Gegen sie wurden Vermögensarreste in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro verhängt. Die Ermittler stellten rund 27.000 Euro Bargeld, zwei Fahrzeuge sowie Wert- und Luxusgegenstände sicher. Zudem wurden Sicherungshypotheken auf ein Grundstück der Hauptbeschuldigten eingetragen. Die Ermittlungen richten sich laut Bundesinnenministerium auch gegen Banden, die Menschen über Dänemark weiter nach Großbritannien geschleust haben. «Hoher Ermittlungsdruck wirkt. Kontrolle wirkt», sagte die geschäftsführende Bundesinnenministerin, Nancy Faeser (SPD). Seit Oktober 2023 habe die Bundespolizei im Rahmen der Binnengrenzkontrollen mehr als 2.000 Schleuser festgenommen. 2024 habe die Bundespolizei etwa 10.000 geschleuste Menschen festgestellt, nach etwa 40.000 Menschen im Jahr 2023. Neben den Grenzkontrollen spiele hier auch das Personal eine Rolle, betonte Faeser. Sie sagte: «Wir haben die Bundespolizei in den letzten Jahren um jeweils 1.000 Stellen gestärkt.» Dieser Weg müsse fortgesetzt werden, um das Geschäft der Schleuser weiter zu bekämpfen und die irreguläre Migration stark zurückzudrängen.Vietnamesinnen zur Prostitution gezwungen
Fünf Menschen festgenommen
Ermittlungen auch gegen Schleuser
Bildnachweis: © David Inderlied/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Verdacht des Menschenhandels: Razzien in zehn Bundesländern
Polizeien und andere Behörden durchsuchen am Morgen 32 Objekte in mehreren Bundesländern und Tschechien. Es geht um den Verdacht von Menschenhandel und um illegale Prostitution.
Meistgelesene Artikel
- 22. Oktober 2025
Ordnungsamt versteigert Fundsachen
Das Ordnungsamt versteigert erneut online Fundsachen, die keine Fahrräder sind.
Neueste Artikel
- 12. November 2025
Sonnensturm verschiebt Start von Bezos-Rakete
Beim Erstflug erreichte die Rakete «New Glenn» im Januar direkt das All. Der zweite Flug musste nun bereits zweimal verschoben werden. Das Unternehmen Blue Origin sorgt sich vor allem um die Ladung.
- 12. November 2025
Mann wegen Penis-Amputation verurteilt
Der 39-Jährige entfernte sein eigenes Geschlechtsteil und half auch einem anderen bei einer Amputation. «Ich wollte ihm etwas Gutes tun», sagte er vor Gericht.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 12. November 2025
Sonnensturm verschiebt Start von Bezos-Rakete
Beim Erstflug erreichte die Rakete «New Glenn» im Januar direkt das All. Der zweite Flug musste nun bereits zweimal verschoben werden. Das Unternehmen Blue Origin sorgt sich vor allem um die Ladung.
- 12. November 2025
Mann wegen Penis-Amputation verurteilt
Der 39-Jährige entfernte sein eigenes Geschlechtsteil und half auch einem anderen bei einer Amputation. «Ich wollte ihm etwas Gutes tun», sagte er vor Gericht.

