Im Streit um die von ihm gegründete Hilfsorganisation Sentebale ist Prinz Harry von den schwerwiegendsten Vorwürfen entlastet worden. Die britische Aufsichtsbehörde fand in ihrer Untersuchung keine Hinweise auf «systematisches Mobbing» oder Belästigungen innerhalb der Organisation sowie keine Anzeichen einer Kompetenzüberschreitung des Duke of Sussex. Allerdings kritisierte die Aufsichtsbehörde alle beteiligten Parteien dafür, dass der Streit öffentlich ausgetragen wurde, und erteilte der Hilfsorganisation einen Maßnahmeplan, um die «Schwächen in der Unternehmensführung» zu beheben. Hintergrund des Disputs sind gegenseitige Vorwürfe der Vorsitzenden der Organisation, Sophie Chandauka, und der Seite des Prinzen. Harry und Mitgründer Prinz Seeiso von Lesotho waren im März als Schirmherren der Organisation zurückgetreten. Chandauka, die weiterhin im Amt ist, hatte dem Royal in einem TV-Interview «Mobbing im großen Stil» vorgeworfen. Sie sagte, Harry sei wegen seines Abschieds aus dem engeren Kreis der britischen Königsfamilie der Grund für einen Exodus von Spendern. Eine Debatte darüber sei nicht möglich gewesen. Als sie auf Veränderungen gepocht habe, hätten Harry und seine Verbündeten im Stiftungsrat der Organisation versucht, sie aus ihrem Amt zu drängen, sagte Chandauka. Dagegen habe sie sich gewehrt, doch dann sei eine wahre PR-Maschine auf sie losgelassen worden. Prinz Harry hatte die Vorwürfe in einer Stellungnahme zurückgewiesen und von «Lügen» gesprochen. Die Hoffnung des Royals war, dass die Überprüfung durch die Aufsichtsbehörde die «Wahrheit ans Licht» bringen würde. «Die Probleme bei Sentebale spielten sich vor den Augen der Öffentlichkeit ab, wodurch ein schädlicher Streit dem Ruf der Organisation schadete», sagte der Leiter der Aufsichtsbehörde, David Holdsworth. Die Fähigkeit der Organisation, denjenigen zu helfen, für die sie ursprünglich gegründet wurde, sei gefährdet worden. Die Aufgabe der Behörde ist nicht, interne Streitigkeiten zu schlichten. Ein Sprecher des Prinzen erklärte der BBC zufolge, mit der Feststellung, dass keine Hinweise auf Mobbing gefunden worden seien, zufrieden zu sein. Der Bericht sei aber in bedenklicher Weise unzureichend, weil die derzeitige Vorsitzende für die Folgen ihres Handelns nicht zur Verantwortung gezogen werde. Die beiden Prinzen hatten Sentebale 2006 in Andenken an ihre verstorbenen Mütter gegründet. Harrys Mutter, Prinzessin Diana, war 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben gekommen. Sentebale bedeutet Vergissmeinnicht in der Sprache Lesothos. Die Organisation unterstützt in erster Linie Aids-Waisen in Lesotho und Botsuana.Gegenseitige Vorwürfe
Ein Streit, der allen schadete
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Prinz Harry im Streit um Herzensprojekt entlastet
Nach öffentlichem Streit um Sentebale sieht die britische Aufsichtsbehörde keine Hinweise auf systematisches Mobbing durch Prinz Harry - kritisiert aber Schwächen in der Führung und alle Beteiligten.
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