2. Juli 2025 / Aus aller Welt

Bericht: Erzieher brät Ei in Pfanne auf heißem Schulhofboden

Inmitten der Hitzewelle in Frankreich brät ein Pädagoge ein Ei auf dem Schulhof. Klingt witzig? Hat aber einen ernsten Hintergrund.

Der Erzieher will darauf aufmerksam machen, wie schlecht das Gelände seiner Mittelschule für Hitze gemacht ist. (Symbolbild)

Auf dem brutzelnd heißen Schulhofboden hat ein Erzieher in Südfrankreich einem Bericht zufolge ein Ei gebraten. Der Pädagoge stellte eine Pfanne auf dem Boden ab, wartete eine halbe Stunde und schlug dann ein Ei hinein, das in kürzester Zeit fertig gebraten war, wie der Lokalsender France Bleu berichtete. In einem Video ist zu sehen, wie der Mann am Ende seines Experiments die Temperatur am Stiel der Pfanne misst und mit gut 80 Grad Celsius angibt.

Was sich zunächst kurios anhört, hat einen ernsten Hintergrund. Der Erzieher will darauf aufmerksam machen, wie schlecht das Gelände seiner Mittelschule in Quissac für Hitze gemacht ist. Nach seiner Rechnung gibt es pro Schüler gerade einmal 60 bis 80 Quadratzentimeter Schatten auf dem Hof. «Wir haben drei Tischtennisplatten aus Beton. Manchmal flüchten die Schüler sich darunter, um etwas Schatten zu finden», sagte er dem Sender France Bleu. «Ich bin mir nicht sicher, ob der Architekt, wenn er wiederkäme, seine Kinder in diese Einrichtung geben würde.»

Wenig Schutz vor Hitze in oft alten Gebäuden

Am Dienstag, als der Erzieher demnach sein Experiment durchführte, gab es zwar keinen Unterricht. Die Kinder, um die sich Eltern nicht selbst kümmern konnten, habe man dennoch betreut, sagte er. Insgesamt war in etwa 2.200 Schulen wegen der enormen Hitze in Frankreich am Dienstag hitzefrei. An manchen Orten war es mehr als 41 Grad Celsius heiß. Auch am Mittwoch bleiben rund 100 Schulen im Land geschlossen. Dort, wo trotz der Hitze gelernt werden muss, behelfen sich Lehrkräfte teils mit Wasserschlachten und Wasserpistolen, wie der Sender France Info berichtete.

Zahlreiche Schulgebäude in Frankreich sind nicht auf hohe Temperaturen ausgelegt. Auch, weil mehr als die Hälfte von ihnen vor 1979 gebaut wurde, wie der Sender Public Sénat berichtet. Bis 2034 will die Regierung 40.000 Schulen renovieren und energetisch anpassen lassen.


Bildnachweis: © Annette Riedl/dpa
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