4. Januar 2022 / Allgemeines

moBiel reagiert auf hohen Krankenstand

Ab 17. Januar werden Fahrpläne angepasst

Das Verkehrsunternehmen moBiel reagiert auf den andauernd hohen Krankenstand unter den Fahrerinnen und Fahrern, um den Fahrgästen wieder auf allen Linien verlässliche Verbindungen anbieten zu können. Ab dem 17. Januar 2022 werden zunächst bis Ende Februar auf insgesamt acht Buslinien die Fahrpläne der außergewöhnlichen Situation angepasst. Alternativlos gestrichen wird keine Verbindung.

„Auf einigen Linien werden für einen begrenzten Zeitraum leider weiterhin Fahrten ausfallen. Anders als bisher haben unsere Kundinnen und Kunden durch den veränderten Fahrplan nun die Möglichkeit, sich darauf einzustellen, und brauchen nicht mehr vergeblich zu warten“, sagt moBiel-Geschäftsführer Martin Uekmann.
Die Reduzierung des Fahrplans erfolge auch aus Rücksicht auf die Fahrerinnen und Fahrer, die in den vergangenen Wochen zahlreiche Lücken gestopft hätten und regelmäßig an die Belastungsgrenze gegangen seien. „Wir tragen gerade für diese Kolleginnen und Kollegen die Verantwortung, dass sie genug Ruhezeiten haben, um gesund und ausgeruht ihre Dienste antreten zu können. Das liegt im Interesse von allen, die sich auf einen verkehrssicheren ÖPNV verlassen und bislang auch zu jeder Zeit verlassen durften.“
Im Herbst vergangenen Jahres hatte moBiel schon einmal auf zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer verzichten müssen, konnten auf einigen Bus- und Stadtbahn-Linien einzelne Fahrten nicht angeboten werden, waren Kolleginnen und Kollegen sowie Subunternehmen eingesprungen. „Wir hatten bereits in dieser Phase die Dienstpläne angepasst, waren aber trotzdem guten Mutes, schnell wieder in den Normalbetrieb zurückkehren zu können. Gerade weil wir auffällige Krankenstände in den vergangenen Jahren eigentlich nur in den Monaten Februar und März beobachtet hatten“, sagt Kai-Uwe Steinbrecher, technischer Leiter bei moBiel und verantwortlich für das Fahrpersonal.
Die Entwicklung der darauffolgenden Wochen sei nicht abzusehen gewesen. „Immer wenn wieder Land in Sicht war, folgte die nächste Phase mit Ausfällen“, sagt Steinbrecher, der „selbstverständlich“ keine Auskunft darüber geben könne, woran das Personal erkrankt war und ist. „Mit Sicherheit können wir nur sagen, dass wir vergleichsweise wenige Infektionen mit Covid 19 zu verzeichnen hatten und haben.“ Andere Städte haben ähnliche Zahlen gemeldet, sagt Steinbrecher: „Aber das tröstet uns nicht.“

Betroffene Buslinien
Die Fahrplaneinschränkungen sind auf wenige Buslinien außerhalb der Morgenspitze und auf schwächer nachgefragte Zeiten im Tagesverkehr beschränkt, so dass insgesamt nur relativ wenige Fahrgäste betroffen sind.

Auf den Linien 25 und 26 (Dürerstraße – Jahnplatz – Baumheide/Heepen, Alter Postweg) wird von montags bis freitags der Takt nach der morgendlichen Hauptverkehrszeit zwischen Jahnplatz und Dürerstraße in beide Richtungen reduziert. Von etwa 9 bis 12.30 Uhr fahren die beiden Linien statt im 10-Minuten- im 20-Minuten-Takt. Nachmittags bieten beide Linien wieder einen 10-Minuten-Takt von und bis zur Dürerstraße.
Zwischen Radrennbahn und Heepen, Alter Postweg fährt die Linie 26 montags bis samstags nach der Morgenspitze bis etwa 20 Uhr nur noch auf dem stark nachgefragten Abschnitt zwischen der Innenstadt und der Radrennbahn/Ziegelstraße. Auf dem entfallenen östlichen Abschnitt nach Heepen können alternativ die Linien 350, 351 sowie die Linien 21/22 (über Oldentrup) als Verbindung zur Innenstadt genutzt werden. Der Abend- und Sonntagsverkehr bleibt unverändert.

Die Linie 31 (Universität – Deciusstraße) fährt von montags bis freitags nach der Morgenspitze in beide Fahrtrichtungen statt im 20-Minuten- im 30-Minuten-Takt – so wie es die Fahrgäste hier von dem Samstag-Fahrplan kennen.

Die Linie 121 (Bethel – Brackwede – Quelle) wird von montags bis samstags nach der Morgenspitze bis etwa 20 Uhr auf das stündliche Angebot auf der Gesamtlinie zwischen Bethel und Quelle Fortunastraße verringert. Die bisher verstärkenden Kurzfahrten zwischen Brackwede Kirche und Quelle Hengstweg entfallen in beiden Fahrtrichtungen.

Auf der Linie 122 (Rundverkehr Bethel) fahren die Busse von montags bis freitags nach der Morgenspitze ab etwa 9 Uhr nicht mehr in einem 20-Minuten-Takt, sondern wie am Samstag in einem 30-Minuten-Takt.

Auf der Linie 123 (Rundverkehr Brackwede) wird von montags bis freitags nach der Morgenspitze sowie am Samstag der 20-Minuten- auf einen 30-Minuten-Takt reduziert.

Die Busse auf der Linie 135 (Senne – Württemberger Allee) fahren von montags bis freitags nach der Morgenspitze zwischen etwa 9 und 12 Uhr alle 20 Minuten (bisher alle 10 Minuten) in beide Fahrtrichtungen. Zusätzlich entfällt im 10-Minuten-Takt von montags bis freitags am Nachmittag und samstags ganztägig eine von 6 Fahrten pro Stunde (gilt ebenfalls für beide Richtungen).

Auf der Linie 155 (Schildesche – Nagelsholz) gilt von montags bis freitags nach der Morgenspitze ab etwa 8.30 Uhr ebenfalls ein Fahrtenangebot in Anlehnung an den Samstag-Fahrplan. Der Takt wird in beide Fahrtrichtungen von 20 auf 30 Minuten reduziert. Einsatzwagen zu den Schulzeiten bleiben erhalten.

Zum Start des angepassten Angebots am 17. Januar werden nicht nur sämtliche elektronischen Kanäle, sondern auch die Fahrplaninformationen an den Haltestellen auf dem aktuellen Stand sein.

Darüber hinaus hat moBiel in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar mit Ausnahme der Frühfahrten am Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen ab 5 Uhr den Nachtbusverkehr zunächst eingestellt. Weil die Nachfrage wegen geschlossener Clubs und Diskotheken ohnehin stark nachgelassen hat, kann das freiwerdende Personal auf anderen Linien eingesetzt werden. Gleiches gilt Anfang Februar für die Verstärkerfahrten zur und von der Universität, die – wie gewohnt – in den Semesterferien nicht im Angebot sind.
Ausdrücklich nicht angetastet wird in den Stoßzeiten morgens und mittags der Schüler- und Berufsverkehr, auch die Sonntags- und Abendfahrpläne bleiben bestehen.

„Wir haben mehrere Szenarien durchgespielt, unter anderem auch eine veränderte Taktung auf allen Linien, und sind zu dem Schluss gekommen, dass diese Lösung zu den geringsten Einschränkungen und gleichzeitig zu mehr Verlässlichkeit für unsere Fahrgäste führt“, sagt Kai-Uwe Steinbrecher. „Wir wissen natürlich, dass wir unseren treuen Kundinnen und Kunden damit einiges abverlangen. Das tut uns ausdrücklich leid.“ Diese Variante mache es aber grundsätzlich möglich, dass bei einer Entspannung der Lage einzelne Fahrten wieder ins Programm genommen werden können.

Auskünfte über aktuelle Fahrtausfälle
Auskünfte zu aktuellen Fahrtausfällen gibt es zwei Mal pro Tag auf der Homepage www.mobiel.de/Ausfall. Auf diese Seite werden die Fahrgäste auch in der moBiel-App hingewiesen. Die App ist stets auf dem neuesten Stand: Dort werden nur Fahrten aufgelistet, die auch durchgeführt werden. Zusätzlich hängt moBiel an allen 1061 Haltestellen im Stadtgebiet Flyer mit einem QR-Code aus, der direkt zur Übersicht auf der Homepage verlinkt. Die Displays in Bussen und Stadtbahnen sowie an den Haltestellen und den Ticket-Automaten zeigen stets den aktuellen Fahrplan an (nicht angebotene Fahrten werden auch nicht angezeigt).

„Wir bitten insbesondere unsere Kundinnen und Kunden ohne Smartphone und Computer um Verständnis, dass wir in erster Linie auf elektronische Informationskanäle zurückgreifen müssen“, sagt Cornelia Christan, Leiterin des moBiel-Kundenmanagements. Diese Kundinnen und Kunden hätten aber die Möglichkeit, die Hotline 0521/514545 anzurufen oder (unter Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln) ins moBiel Service-Center im Jahnplatztunnel sowie ins Kundenzentrum Jahnplatz Nr. 5 zu kommen. „Und noch eine Bitte an die Internet-User: Wenn Sie Informationen über Bus- und Stadtbahn-Verbindungen möchten, geht es schneller auf der Homepage oder mit der App als über eine Anfrage bei Facebook.“

Mobilitätsgarantie
moBiel erinnert einmal mehr an den besonderen Service: Wenn sich Bus oder Stadtbahn 20 Minuten oder mehr an der Abfahrtshaltestelle verspäten oder die Fahrt ausfällt, gilt die Mobilitätsgarantie – für Abo-Kunden bereits ab zehn Minuten. moBiel erstattet dann die Kosten für Taxi, Fahrdienst oder Sharing-Angebot. Das Erstattungsformular gibt es im Internet unter www.mobiel.de oder in den Kundenzentren ServiceCenter moBiel und Jahnplatz Nr. 5.

Ausblick
Weil moBiel speziell in den sozialen Netzwerken regelmäßig aufgefordert worden ist, „doch einfach mehr Fahrpersonal einzustellen“, sagt moBiel-Geschäftsführer Martin Uekmann: „Zum einen haben einige neue Fahrerinnen und Fahrer ihre Arbeitsverträge sogar schon unterschrieben. Sobald alle weiteren Formalitäten geklärt und eingehalten sind, können sie eingesetzt werden. Zum anderen startet moBiel erneut eine öffentliche Kampagne, um neues Personal gewinnen zu können.“
 

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