26. Mai 2022 / Allgemeines

LoRaWAN schützt im namu das Naturerbe Bielefelds

24 Sensoren überwachen Raumklima in den Sammlungs- und Ausstellungsräumen

Zwangsläufig hat an den prähistorischen Exponaten des Naturkunde-Museums (namu) Bielefeld der Zahn der Zeit genagt. Die dennoch gut erhaltenen aber sehr empfindlichen Ausstellungsstücke sind allerdings auch in der heutigen Zeit gefährlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt – etwa schwankenden Temperaturen und der unterschiedlichen Luftfeuchtigkeit in den Räumen des Museums. Beim Schutz der besonderen Exponate helfen deshalb seit einiger Zeit auch die Stadtwerke Bielefeld dank ihres stadtweiten LoRaWAN-Netzes.

Mit Hilfe von 24 LoRaWAN-Sensoren wird im Naturkunde-Museum das Raumklima erfasst – also Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt. „Dem Museum helfen diese Informationen bei der Analyse und Kontrolle von klimatischen Bedingungen in den Sammlungsmagazinen. Bei Bedarf können so Lüftungsintervalle angepasst oder Vorkehrungen zum Schutz der empfindlichen Exponate getroffen werden“, erklärt Jan-Marvin Keilig aus dem Bereich Innovation und Produktentwicklung der Stadtwerke Bielefeld.

Auf diese Weise schützt das Naturkunde-Museum etwa Mammutzähne, die durch Temperaturschwankungen buchstäblich durchgeknetet werden und damit drohen, schneller zu zerfallen. „Unsere beiden mit Abstand wertvollsten Stücke sind der Schädel des Urlurchs Cyclotosaurus buechneri und das Skelett des Schwimmsauriers Arminisaurus schuberti. Beide sind weltweit einzigartig und extrem feuchtigkeitsempfindlich. In der geologischen Sammlung streben wir daher an, möglichst immer unter 50 Prozent Luftfeuchtigkeit im Raum zu bleiben, idealerweise noch etwas darunter“, erläutert Dr. Mark Keiter vom Naturkunde-Museum.

Die von den Sensoren ermittelten Werte werden dem Museum ständig aktualisiert in einem Internet-Portal zur Verfügung gestellt, so dass die Verantwortlichen bei Bedarf schnell handeln können, um die Exponate zu schützen.

Was ist LoRaWAN?
LoRaWAN (Low-Power-Wide Area Netzwerkprotokoll) bietet viele Anwendungsbereiche. Die in dem Netz verwendeten Sensoren schicken Messwerte an Gateways, die über das Stadtgebiet verteilt sind. Diese Geräte leiten ihre Informationen auf eine LoRaWAN-Datenplattform innerhalb der geschützten Umgebung der IT der Stadtwerke Bielefeld weiter. Von hier aus erhalten die Kunden, je nach Bedarf, Zugang zu den gewünschten Daten.

Dr. Mark Keiter (rechts) vom Naturkunde-Museum und Jan-Marvin Keilig von den Stadtwerken Bielefeld zeigen den Teil eines Höhlenbär-Schädels und Zähne des Fischsauriers Temnodontosaurus. Empfindliche Exponate wie diese können durch die Sensoren (Mitte) besser geschützt werden. Foto: Sebastian Bauer/Stadtwerke Bielefeld

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